Viennale 2013 – Tag 8: Oktober November

Götz Spielmans letzter Film, Revanche (der mittlerweile auch schon wieder 5 Jahre her ist) hatte mich ja wirklich begeistert. Ganz so großartig fand ich “Oktober November” leider nicht. Um die Kritikpunkte gleich aus der Welt zu schaffen: Vor allem mit den spirituelleren Szenen (“out of body-experience”, der “Traum” mit dem Fisch an Land) tat ich mir schwer. Das ist einfach etwas, mit dem ich wenig bis gar nichts anfangen kann. Zudem finde ich, hätte man hie und da vielleicht auch ein bisschen etwas wegkürzen können. Gerade auch der Sinn der Szenen rund um den Ex-Freund von Nora von Waldstättens Figur (die Rollennamen sind auf der IMDB leider noch nicht erfasst) erschloss sich mir nicht wirklich. Die Szene mit dessen Frau gleich zu Beginn hätte eigentlich gereicht, alles danach trug für mich eigentlich nichts zum Film bei. Davon abgesehen hat mir aber auch “Oktober November” gut gefallen. Was dem Film meines Erachtens ganz besonders gut gelingt, ist die Dynamik zwischen den beiden Schwestern. Ich selbst bin zwar ein Einzelkind, hatte aber schon genug mit Geschwistern zu tun um sich sagen zu trauen, dass er die ganz besondere Beziehung zwischen zwei Geschwistern sehr gut einfängt. Natürlich schätzt man sich, immerhin ist man ja gemeinsam aufgewachsen. Aber wie durch Spitzen gegenseitige Ressentiments immer wieder durchscheinen, um sich schließlich dann auch in einem großen Streit zu entladen, fand ich phantastisch gemacht. Auch der Tod spielt hier eine große Rolle, und auch wenn ich die Behandlung dieser schwierigen Thematik in “Liebe” noch gelungener und berührender fand, gab es auch in “Oktober November” einige Szenen, die mir unter die Haut gegangen sind. Die schauspielerischen Leistungen fand ich großartig, allen voran von den beiden Hauptdarstellerinnen Ursula Strauß und Nora von Waldstätten. Und wie schon bei “Revanche” gelingt es Götz Spielmann auch hier wieder sehr gut, die natürliche Schönheit Österreichs, die sich auch abseits von große Tourismuszielen quasi an jeder Ecke finden lässt, einzufangen. Und auch den Einblick in Filmproduktionen – wenn man da auch heutzutage dank Making Ofs eh schon recht gut informiert ist – fand ich nett. Letztendlich hat mir aber irgendwie etwas gefehlt, um mich so richtig umzuhauen. Und die besagten Kritikpunkte – allen voran das Spirituelle – sorgten dann dafür, dass ich “Oktober November” insgesamt eben doch “nur” als gut einstufen kann. 7/10

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