Penance wurde auf zwei Tage verteilt gezeigt; die Episoden 1 bis 3 wurden am Samstag (also eigentlich schon am 10. Tag) gezeigt, die abschließenden Episoden 4 und 5 folgten dann am Sonntag, dem letzten Tag des Festivals. Da es jedoch Sinn macht, die Mini-Serie im Gesamten zu besprechen und zu bewerten, habe ich mich dazu entschlossen, alles in meiner Besprechung zu Tag 11 zusammenzufassen. Die Serie handelt vom Mord an der jungen Emili – und wie diese Tat ihre vier Freundinnen sowie ihre Mutter auch 20 Jahre später immer noch verfolgt.
Einleitend sei gleich einmal festgehalten, dass mir die Miniserie grundsätzlich gut gefallen hat. Was mich aber ein bisschen gestört bzw. was ich anders besser gefunden hätte, ist wenn man auf den Prolog verzichtet und uns diesen immer zu Beginn jeder Episode aus der Sicht des jeweiligen Mädchens erzählt hätte. Davon abgesehen ist natürlich auch jede Episode ein bisschen anders bei mir angekommen. Episode 1 war diesbezüglich auch gleich mein Tiefpunkt. Zwar keinesfalls schlecht – aber mir persönlich zu schräg, und vermeintlich zu stark in der mir doch eher fremden japanischen Kultur verwurzelt. Jedenfalls fiel es mir doch eher schwer, alles rund um die menschliche Puppe zu akzeptieren, und mich so richtig auf die Handlung einzulassen. Gut fand ich aber die kalte Reaktion von Emilis Mutter auf das “Bußangebot”. In manch anderen Serien und Filmen hätte sie es angenommen und die Sache wäre damit erledigt gewesen. Das stach für mich als sehr positiv hervor. 6/10
Episode 2 handelt von einer Lehrerin, die einen Angreifer abwehrt – und dabei all die Aggression und die Wut ob des Mordes an Emili herauslässt. Für mich definitiv eines der Highlights aus dieser Miniserie, wurde mir diese Episode nur durch das irgendwie doch etwas seltsam und bequem verlaufende Ende ein wenig verdorben. 8/10
Episode 3 war dann eine weitere etwas schräge Geschichte, über eine Frau die sich im Gefängnis befindet und sich selbst als Bären sieht. In weiterer Folge erfahren wir, wie es zu ihrer Gefangennahme kam – auch diese steht natürlich im Zusammenhang mit dem Mord an Emili, wird sie dohc Zeuge eines ganz ähnlichen Verbrechens – und nimmt daraufhin bittere Rache. 7/10
Episode 4 war meine Lieblingsfolge aus der Miniserie. Die Hauptprotagonistin ist eine derart manipulative bitch, ich fand es einfach nur herrlich. Alle anderen katzbuckeln vor Emilis Mutter – doch nicht so sie. Und doch macht sie am Ende dann durch ein bestimmtes Ereignis eine Läuterung durch. Definitiv eine weitere phantastische Geschichte dieser Miniserie. 9/10
Episode 5 steht dann vor dem Problem, einen stimmig Abschluss zu finden und den Mord an Emili aufzuklären. Das funktioniert mal mehr, mal weniger gut. Der erste Besuch von Emilis Mutter bei der Schule und ihre darauffolgende Konfrontation mit dem vermeintlichen Mörder nach dessen Autounfall fand ich klasse. Auch eine Wendung kurz darauf hatte es in sich. Aber die Aufklärung, wie es denn eigentlich zum Mord kommen konnte, war verdammt weit hergeholt, und generell hat mir der eigentliche Showdown in einem verlassenen Haus irgendwie weniger überzeugt. Insgesamt zwar noch ganz nett, aber meine zugegebenermaßen zu diesem Zeitpunkt schon recht hohen Erwartungen konnte das Finale leider nicht erfüllen. 7/10
Insgesamt empfand ich “Penance” als sehr interessante und überwiegend gelungene Miniserie, die mich aber eher in ihren einzelnen Segmenten und teilweise auch nur bestimmten Szenen überzeugt hat, als in ihrer Gesamtheit. Und vor allem das Finale hat mich doch ein wenig enttäuscht.
7.5/10