Ich /slash mich weg – Tag 6: Big Bad Wolves

Vorwort: Wie heißt es doch so schön: Kein Schlachtplan überlebt die erste Feindberührung. Zu Beginn des Festivals war ich voller Tatendrang, aber wenn man dann mal jeden Abend 3 Filme anschaut und unter Tags darauf schauen muss, mit der Arbeit an einer anderen Seite (fictioNBOX) nicht ins Hintertreffen zu geraten, bleibt der Blog früher oder später auf der Strecke. Und ab Freitag, 27. September, war ich dann generell einfach nur mehr fertig und ausgelaugt. Ehe nächste Woche die Viennale beginnt, möchte ich aber schauen, dass ich im Lauf der nächsten Tage meinen /slash-Rückstand aufhole. Teilweise habe ich zu manchen hier besprochenen Filmen auch schon ein vollwertiges Review für fictionBOX geschrieben – in diesen Fällen werde ich es mir leicht machen und es einfach hier in den Blog kopieren, damit die /slash-Berichterstattung hier auch wirklich vollständig ist. Soweit dazu, nun aber weiter im Programm, mit meiner Meinung zu “Big Bad Wolves” ->

Mittlerweile ist das /slash Filmfestival ja wieder zwei Wochen vorbei. Und so traue ich mir rückwirkend und mit etwas Distanz zu allen Filmen nun mit Sicherheit zu sagen, dass “Big Bad Wolves” für mich das absolute Highlight des Festivals war. Die Ausgangssituation erinnert an den Film “Prisoners” der letzte Woche im Kino angelaufen ist, den ich bislang aber noch nicht gesehen habe. Ich fürchte aber fast, “Big Bad Wolves” könnte mir diesen im Ansatz verdorben haben. Denn was diesen israelischen Film in erster Linie auszeichnet, ist eine gehörige Portion pechschwarzen Humors. Bei keinem anderen Film während des Festivals (ja nicht mal “Sharknado”) habe ich ansatzweise so viel gelacht – wobei das Lachen in diesem Fall teilweise herrlich weh tat – und wenn ich auf das heurige Kinojahr zurückblicke fällt es mir irgendwie generell schwer, einen Film zu finden, der mich mehr zum Lachen gebracht hätte. Dennoch ist “Big Bad Wolves” bei weitem keine Komödie, sondern beschäftigt sich mit einem sehr ernsten Thema. Das Grundkonzept: Ein Lehrer steht im Verdacht, mehrere junge Mädchen schwer misshandelt und danach ermordet zu haben. Doch die Polizei findet keine Beweise, und muss ihn freilassen. Daraufhin wird der Verdächtige vom Vater des letzten Opfers sowie einem suspendierten Polizisten verfolgt. Mittels Folter wollen sie die Wahrheit aus ihm herausquetschen. Und das ist alles, was ihr vorab über den Film wissen solltet und auch wissen müssen solltet. Wie gesagt, die Grundidee erinnert an “Prisoners”, und ich kann noch keinen Vergleich ziehen – aber “Big Bad Wolves” ist definitiv ein hoher Maßstab. Brutal, schwarzhumorig, ungemein spannend und packend, mit vielen originellen Szenen und denkwürdigen Momenten, einem faszinierenden politischen Subtext der sich auf Wunsch des Zuschauers hineininterpretieren lässt, und zudem (im Gegensatz zu vielen anderen Filmen des Festivals, die meines Erachtens zum Ende hin etwas nachgelassen haben) mit einem Hammer-Finale, das zumindest bei mir noch einige Zeit nachgehallt hat. Watch it at your earliest opportunity.
9/10

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