“The Dirties” hat mich leider völlig am falschen Fuß erwischt. Er beginnt mit einer Einblendung, dass das Filmmaterial nicht mehr editiert wurde – und gaukelt damit einerseits eine Authentizität vor, die er offensichtlich nicht besitzt. Und außerdem WURDE das Filmmaterial ja ganz offensichtlich editiert und bearbeitet. Das klassische “found footage”-Problem also: Wenn du dich für diese Route entscheidest, musst du auch die damit einhergehenden Regeln einhalten. Erst am Ende wird klar, dass das Filmmaterial ja sehr wohl noch veröndert wurde – nur halt vom Hauptprotagonisten selbst. Was diesen Kritikpunkt ansatzweise wieder relativiert. Dennoch ergeben sich daraus noch ein paar Probleme. Teilweise erscheint es unplausibel, dass man dies oder jenes Filmen würde (wie z.b. die Szenen in den Schulklassen). Es gibt Szenen, die aus zwei Perspektiven gedreht werden wo man in der Gegeneinstellung aber eigentlich die jeweils andere Kamera sehen müsste. Und dann ist da noch die letzte Szene, auf die ich mich einfach nicht einlassen konnte, da es mir völlig unglaubwürdig erscheint, dass jemand das mit seiner Kamera mitdrehen würde. Und so konnte ich mich auf “The Dirties” leider nicht wirklich einlassen und hätte eine traditionellere Inszenierung vorgezogen. Zudem fehlte es mir an einer Identifikationsfigur. Vor allem mit dem Hauptprotagonisten konnte ich leider kaum etwas anfangen. Es gab zwar da und dort ein paar gute Szenen zwischendurch, aber insgesamt führte die Inszenierungsweise die Authentizität vermitteln soll bei mir dafür, dass mir die Künstlichkeit bestimmter Szenen oder Elementen noch stärke ins Auge stach. Eine traditionellere Inszenierung hätte ich jedenfalls deutlich vorgezogen – dann hätte bei mir wohl auch die Handlung stärker gewirkt. Trotzdem ist “The Dirties” ein interessantes filmisches Experiment – ich wünschte nur, es wäre ihm gelungen, mich auch stärker anzusprechen. 4/10
Categories
Archives
-
- Follow A life in 24 fps on WordPress.com
Festivals
Friends
More about me
Latest Tweets
My Tweets