“Soft in the Head” ist insofern ein etwas frustrierender Film, als er so manche Figur beinhaltet, die ich einfach nicht kapiere, bzw. für die ich kein Verständnis habe. Wie Natalia, die scheinbar tatsächlich darüber nachdenkt, zu ihrem abusive boyfriend zurückzugehen. Oder das jüdische Elternpaar, die von ihren Kinder religiöse Inzucht (also das Heiraten innerhalb der gleichen Glaubensrichtung) fordern (und nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Das ist natürlich kein reines jüdisches Phänomen sondern kommt vielmehr quer über alle Glaubensrichtungen statt – und ich finde es egal wo es auftritt abstoßend). Oder auch der Sohnemann, dem diese Regel zwar ein Dorn im Auge ist und der dagegen rebelliert, sich letztendlich jedoch auch nicht groß gegen sie zu wehren scheint. Selbst die vermeintlich beste, gutmütigste Figur des Films habe ich nur bedingt verstanden. Es ist löblich, dass er diese Obdachlosen helfen will – doch dass er die Dynamik innerhalb der Gruppe, die zunehmend aggressiv wird, nicht rechtzeitig erkennt, wirkt auch sehr naiv (wobei dies zugegebenermaßen eine Charaktereigenschaft ist, die man ihm wohl generell zuschreiben kann – so gesehen bleibt er sich wenigstens treu). Jedenfalls habe ich zu diesen Figuren – und damit auch zur Geschichte an sich – keinen Zugang gefunden, und das Geschehen demnach eher unbeteiligt verfolgt. Insgesamt zwar eine nicht uninteressante Milieu- und Charakterstudie und mit einigen starken und teilweise auch witzigen Momenten – aber nichts, dass mich zu großen Begeisterungsstürmen hingerissen hätte.
5/10
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